Eigenschaften des Afghanischen Windhundes

Der schlanke und gut bemuskelte Afghanische Windhund ist zweifelfrei eine Schönheit. Mit seinem langezogenen, schmalen Kopf und dem feinen Haarkleid wickelt der Vierbeiner jeden Hundeliebhaber um den Finger. Doch wie steht es mit dem Wesen des Hundes?

Charakter

Der Afghanische Windhund wirkt durch seine Statur und die aufrechte Haltung fast ein wenig arrogant. Dies liegt nicht nur am Aussehen, sondern auch am Stolz der Tiere. Anhänglichkeit zeigt dieser Hund nur gegenüber seinem Besitzer, Fremde beäugt er dagegen misstrauisch. Er bellt zwar nicht viel und benimmt sich im Haus eher unauffällig, fremden Menschen geht er aber dennoch lieber aus dem Weg. Der Afghane ist nicht zuletzt deshalb auch als unabhängiger Hund anzusehen. Viele Menschen denken, diese Hunderasse sei ,,dumm”, doch das Gegenteil ist der Fall: Die Tiere sind sehr intelligent und sensibel. Sie reagieren stark auf ihre Umwelt, leisten aber keinen blinden Gehorsam. Ein schlauer Hund macht schließlich nicht alles mit, er hat vielmehr seinen eigenen Kopf. Auf blinden Gehorsam wartet man hier also vergebens.

Die Sturheit liegt in seiner Abstammung begründet: Als Begleiter der Nomaden fungierte er als Jagdhund und hatte eigenständige Entscheidungen zu treffen. Er fragte nicht erst beim Besitzer um Erlaubnis, sondern entschied schnell selbst, welches Risiko er eingehen und wann er zum Angriff übergehen konnte. Und dieser Jagdtrieb zeigt sich auch bei den heutigen Hunden noch: Ein Afghanischer Windhund sollte auf offener Straße nicht von der Leine gelassen werden, denn er rennt liebendgern hinter allem und jedem her. Alles, was sich bewegt, wird zum Ziel, egal, ob Auto, Katze oder Fahrrad. Dieser Jagdtrieb ist dem Hund nicht abzugewöhnen, aber er macht das Tier auch aus. Alternativ gibt es außerdem die Möglichkeit, den Hund auf Hundeplätzen abzuleinen oder eine Rennbahn zu besuchen, denn da tobt sich der Afghane mit größter Freude aus.

Erziehung und Besonderheiten

Da Afghanen sehr sensible Hunde sind, ist es wichtig, bei der Erziehung mit Einfühlungsvermögen vorzugehen. Härte mag der Hund nicht, denn dies verunsichert den Afghanischen Windhund nur. Konsequentes handeln ist dennoch erforderlich. Ansonsten ist der Hund unkompliziert und vor allem im Haus sehr ruhig und genügsam, er kann auch ohne Probleme über mehrere Stunden allein gelassen werden. Dann schläft er einfach und wartet, bis sein Besitzer wieder zu Hause ist. Anschließend möchte der Afghane aber bespaßt werden: Wer sich einen Windhund zulegt, der muss dem Bewegungsdran gerecht werden. Ausgedehnte Spaziergänge, Fahrradtouren oder Besuche auf der Rennbahn sind sehr zu empfehlen, um einen ausgelassenen und ausgeglichenen Gefährten zu haben. Der Hund kann es außerdem auf bis zu 80 km/h bringen, ein echtes Energiebündel also!

Eine weitere Besonderheit ist die offensichtlich notwendige Fellpflege. Afghanen zeichnen sich unter anderem durch ihr Haarkleid aus, entsprechend muss diesem auch viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Bürsten, Kämmen und gelegentliches Baden sollten zum Alltag gehören, denn sonst leidet nicht nur das Aussehen des Hundes, sondern auch der Hund selbst, da ein verfilztes Haarkleid nicht sehr angenehm ist. Ansonsten ist der Hund aber recht pflegeleicht. Bekommt er passendes Futter, genügend Auslauf und Zuwendung, so findet man in dem Afghanischen Windhund einen treuen, ruhigen wie auch eigenständigen Freund fürs Leben.